Fachlich, Sachlich

Diese Seite und ihre Unterseiten wurden von Ingrid Bergau erstellt .    

  Zahlen als Ausgangssituation



Sexuelle Gewalterfahrungen stellen  in vielen Fällen immer noch das best behütete Geheimnis dar. Dennoch gibt es neben der Dunkelziffer einige erschreckende Zahlen, die ich als Ausgangssituation  nehmen möchte, um damit gleichzeitig die Relevanz der Thematik deutlich zu machen.

 

 

-in der Fachliteratur gilt heute die allgemeine Einschätzung, dass jedes 3.-4. Mädchen und jeder 7.-8- Junge mit sexuellen Gewalterfahrungen konfrontiert werden, bevor sie 18 sind.

- die große Mehrzahl der Gewalttaten findet entweder innerhalb oder im Umkreis der Familie statt.

- insgesamt gesehen sind etwa 25% der Täter, Väter, Mutter, Brüder u. Schwestern, Stief -und Ersatzfamilien

- 50 % der Täter kommen aus dem Nahraum der Mädchen o. Jungen: Bekannte, weitere Verwandte, institutionelle o. Freizeitbereiche wo sie auf Kinder treffen

-20 % sind vom Sprechen oder Sehen bekannte Personen z.B. Schulbusfahrer

- Kinder werden nur bis zu 5 % von wirklich Fremden missbraucht. Vor ihnen wird landläufig am meisten gewarnt“ Geh nicht mit einem Fremden, nimm keine Süßigkeiten von Menschen, die du nicht kennst“.

- ca. 16.000 Fälle werden jährlich angezeigt

-es liegen keine genauen Zahlen vor, wie viele Kinder in Pflegefamilien leben, die sexuelle Gewalt erfahren haben, aber aufgrund einer langjährigen Beobachtung des Praxisfeldes schätzt Hartwig, dass die Hälfte bis zwei Drittel der Mädchen in öffentlicher Erziehung in ihrer Herkunftsfamilie missbraucht wurden.

 

-Minderjährige jeglichen Alters können Opfer sein, der Hauptanteil liegt jedoch bei Kindern unter 12 Jahren. (Ältere Kinder können eine Gewaltanwendung schneller als solche definieren, sich häufiger weigern u. wehren)

-40 % der Kinder sind zu Beginn des Missbrauchs unter 6 Jahren

 

- ca. 75- 90% der Täter sind Männer, ca.10-25 % sind Frauen

-Täter kommen aus allen Nationen, allen Konfessionen, allen Schichten und Ständen, sind sozial eingebunden oder nicht. Sind sozusagen „normale“ Mitbürger.

Es gibt in der Beratungssituation kein Täterprofil, das uns hilft, die Kinder dahingehend zu schützen.