Langzeitfolgen

Langzeitfolgen für den unverarbeiteten Missbrauch 

 


   -  Angst


die abgetrennte Angst des Missbrauches, die immer wieder latent mit lebt, sich verselbständigt, Angst vor Dunkelheit, engen Räumen, Menschen, Autorität, Fehler zu machen, Kontrolle zu verlieren, nicht geliebt zu werden, Angst, erkannt zu werden, dass man eine Lüge lebt, (Fassade zum Schutz), Angst, dass sie mir nicht glauben.


 - Schuldgefühle


Der Täter manipuliert die Opfer, ( durch drohen, durch Loben, durch Abhängigkeit, durch Geschenke) dreht die Verantwortung um und macht sie so schuldig an der Tat. Das innere Gefühl ist: ich bin Schuld, ich habe mitgemacht.

Diese Schuld überträgt sich auf das innere Wertesystem, man bleibt schuldig an allem, was gerade so schief geht. Im Freundeskreis, bei der Arbeit beim Bäcker, als Mutter, als Ehefrau und Tochter.  Ständiges sich entschuldigen, ständiges Kopfzerbrechen, ständiges immer wieder durchgehen von Erlebten, was hätte ich anders machen können. Bloß nicht das unerträgliche Gefühl herausfordern, schuldig zu werden, also rechtzeitig alles planen.


-  Scham


sich schämen über die eigenen Gefühle, also Kontrolle, sich nicht zu viel zeigen, weil keiner will das sehen, sich des Körpers insgesamt schämen, der ist nicht OK, der ist eklig und hat keine Bedürfnisse zu haben. Der Körper wird oft abgespalten vom Geist erlebt. Nicht zugehörig zur ganzen Person. Sich schämen, dass es mir passiert ist, also bin ich nichts wert.

 

-  Depression


Die tiefe  Einsamkeit danach, die Sprachlosigkeit, das Gefühl der Leere durch das  Abspalten der Gefühle, um das Unfassbare nicht mehr zu spüren und das absolute Ohnmachtsgefühl führen oft im Erwachsenenalter zu einer tiefen Depression, Negativdenken, Gefühl von Sinnlosigkeit, Grübelei, ewige Selbstkritik bis hin zu Suizidgedanken o. auch ausführen.

Die Trauer, die keinen Namen hat, weil, da war ja nichts geschehen, also bin ich schuldig auch daran, dass ich so traurig bin, dass ich so dumm bin, dass ich so komisch bin u.s.w.

 

-  Selbstwahrnehmung, Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen sind gestört


die innere Welt wurde durch den Missbrauch absolut verrückt, das Vertrauen zerstört, das Urvertrauen in den Menschen, ausgenutzt. Man vertraut sich selbst nicht mehr und  kann seiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr trauen, habe ich das richtig gefühlt, oder habe ich mir das eingebildet? Ist das jetzt ein gutes oder schlechtes Gefühl, darf der das jetzt mit mir machen? Will ich es, dass der mich umarmt?

Menschen durften mich verletzen und ich wusste nicht, ist das jetzt etwas, wo ich mich wehren darf oder darf der das.

 Das Gefühl, nichts mehr wert zu sein entsteht und überträgt sich auf das ganze Leben. Schutzmechanismen regeln das Selbst. Eine Fassade des Schutzes entsteht, um nicht immer wieder verletzt zu werden. Entweder nach außen oder nach innen gehend. Sich zurückziehen oder drauflosgehen. Flüchten, erstarren oder kämpfen.

Mauer, Undurchdringbarkeit, nach Außen die Stärke, kreative Fluchtmöglichkeiten, oder in Krankheit flüchten, Gefühle erstarrt, du lachst, aber nur weil du weißt wie es geht, du bist immer fröhlich, weil du dann nicht abgelehnt wirst, du gehst den Menschen aus dem Weg, damit sie dich nicht verletzten.

Das Vertrauen in sich selbst, in die Urteilskraft geht verloren. So trauen sich Opfer nicht wirklich was zu, trauen sich keine eigene Meinung zu, keine Arbeit, keine Fähigkeiten. Oder müssen unverhältnismäßig  leisten, um überhaupt etwas wert zu sein.


-Selbstverletzungen


sich selbst bestrafen, die Wunde sichtbar machen, das Blut sehen und es entsteht eine kurzweilige Ruhe, wie Trance.


-Essstörungen


Gefühle immer wieder beruhigen, vermeintliche Selbstbestimmung über den Körper


- Suchtgefährdung jeglicher Art


 
Flucht, sich und die Realität  ausblenden, unerträglichen Leidensdruck körperlicher und seelischer Art ausschalten, sich schädigen, sich hassen

-Störungen in Beziehungen


Angst vor Nähe, liebt mich jemand so wie ich bin, ohne mich zu benutzen, nur meinen Körper zu wollen, Nähe ist Gefahr.

Und gleichzeitig immer wieder bestätigt haben müssen, dass ich geliebt werde. Opfer haben ein feines Gespür, wie sie sich verhalten müssen, um diese Bestätigung immer wieder zu haben. Bekommen sie diese nicht, heißt das ich werde nicht geliebt. Also ist es eine Fremdorientierung, keine Selbstfindung. Geliebt werden wollen mit dem Preis der Selbstaufgabe.Wiederholung des Missbrauches.

die Unfähigkeit sich abzugrenzen, die eigene Identität abzugrenzen. Manche ziehen ganz starre Grenzen, keinen Kontakt, sich nicht einlassen können auf Menschen, dagegen die andere Seite der Grenzlosigkeit, Nähe schaffen für die es keinen Anlass gibt, die andere sogar als unangenehm empfinden. Grenzen setzten ist oft unmöglich, weil man das Gefühl ein Ich zu sein nicht hat, was will ich oder was will ich nicht.


-Angst vor Kontrollverlust


Du brauchst das ständige Gefühl, das du jetzt alles unter Kontrolle hast, damit du dich  nicht mehr ausgeliefert und ohnmächtig fühlst. Du spielst Situationen vorher 1000 Mal durch, damit du auf alles vorbereitet bist, du verhältst dich auf ganz bestimmte Art und Weise und weißt genau, wie du dich wo zu verhalten hast. Z.B. wenn ich freundlich bin, tut mir keiner was. Nicht mit dem Rücken zur Tür sitzen, du versuchst beim Kaffeebesuch vorher alles genau durch zu kalkulieren, damit sich jeder mit jedem gut versteht u.s.w.


-
Glaubwürdigkeit


mir glaubt keiner, es ist alles gelogen, immer wieder sich rechtfertigen müssen, beweisen, dass ich wirklich meine, was ich sage.

Das ich wirklich heute genauso viel geleistet habe, wie andere, dass ich wirklich z.B. heute Kopfschmerzen habe, das ich wirklich nur mal eben kurz auf dem Sofa lag. Wie gut, dass er jetzt sieht, dass ich schwer bepackt vom einkaufen komme, sonst denkt er noch, ich tu nichts.

Sich wundern, dass man mir glaubt, das ich die Wahrweit sage und nicht spinne, wie ich selber von mir denke.


- 
Störungen der Sexualität


sich schmutzig und schlecht fühlen, Angst und Ekel, gar keine Sexualität oder bis zur Prostitution, mit dem Partner schlafen, weil es ja so sein muss, aus Dankbarkeit dem Partner zu Liebe.

-Körperliche Symptome


       -Migräne

-  Magen- und Darmbeschwerden

-   Hauterkrankungen, Juckreiz,

-   Pilzinfektionen

-   Atmungsschwierigkeiten, Hyperventilation, Erstickungsängste

-   Schlafstörungen

-    Sprachstörungen

-    Gleichgewichtsstörungen

-    Zittern

-   Schweißausbrüche,

-   Herzbeschwerden

-    Konzentrationsstörungen

-    Verspannungen, chronische Muskelschmerzen

-    Menstruationsstörungen

-    ständiges Stressgefühl